Seit Oktober 2018 biete ich für Menschen ab dem 6
Lebensjahr einen musiktherapeutischen Ansatz, der mit dem sogenannten SSP (Safe and Sound Protocol) nach Dr. Stephen Porges arbeitet. Die zum Einsatz kommende frequenz-modulierte Musik ist
Ergebnis einer jahrelangen Forschungsarbeit, die u.a. den Zusammenhang zwischen dem Mittelohrmuskel und den parasympathisch agierenden Vagus-Nerven erforscht
hat.
Das SSP findet, nach einem persönlichen Vorgespräch zur
Erklärung der Wirkungsweise (1 Stunde) an 5 aufeinanderfolgenden Tagen mit je einem Termin zu 1,5 Stunden statt.
Das therapeutische Hören des SSP eignet sich für alle
Formen einer sensorischen Hochsensibilität – für Kinder und Erwachsene mit ADHS/ADS oder ASS, Angststörungen (*) und anderen psychischen Beeinträchtigungen. Es dreht sich um einen
niederschwelligen Ansatz, das autonome Nervensystem über Musik zu entlasten und dabei den über die Vagus-Nerven gesteuerten Kommunikationsimpulsen körperliche Entspannung und Sicherheit zu
erlauben. Der Ansatz ist allerdings nicht mit dem Hören von handelsüblicher Entspannungsmusik zu verwechseln, da die Modulation der zu hörenden Musik viel komplexer angelegt ist –
beispielsweise die Prosody (Lautmelodie) von Mutter-Stimmen die ihr Neugeborenes beruhigen einprogrammiert hat. Gleichzeitig geht es beim Hören auch darum, nonverbal mit einer begleitenden Person
im Kontakt zu bleiben. Denn es geht um die Entspannung während der Kommunikation mit sich selbst und mit anderen.
(*) Zu den genannten Beeinträchtigungen gibt es signifikante Forschungsergebnisse. Aufgrund der hohen Bedeutung der Vagus-Nerven für den gesamten neurologischen Bereich kann eine entlastende
Wirkung durch das SSP auch für Epilepsie, Depressionen, Bipolare Störungen und Suchterkrankungen angenommen werden. Hierfür gibt es jedoch noch keine durch wissenschaftlichen Studien gesicherten
Ergebnisse.
Im Februar 2019 wurde das SSP von mir in Zusammenarbeit mit “autismus-dialog“ Hamburg im Rahmen einer Konferenz der WGAS (Wissenschaftliche Gesellschaft Autismus-Spektrum) in Augsburg vorgestellt.
Auszug aus dem Handout für die Konferenz:
“Methode: Das Hören der Musik erfolgt an 5 aufeinanderfolgenden Tagen (jeweils 60 Minuten) und wird von für das (*) Safe and Sound Protocol zertifizierten Therapeuten begleitet (leicht motivierende
und antwortende Interaktionen). In unserer Studie (mit 30 Kindern, Jugendliche und Erwachsenen im Autismus-Spektrum) wurden über Auswertungsbögen (BBC Sensory Scales mit 50 Fragen
über 4 sensorische Breiche) ein
Verlaufsprotokoll sensorischer Empfindlichkeit erstellt und mit ANOVA ausgewertet. In allen ausgewerteten sensorischen Fragestellungen
konnten Veränderungen festgestellt werden (in drei Bereichen statistisch signifikant) – zum Teil mit deutlicher
Empfindlichkeitsminderung. Es kam ebenso zu einer größeren Beweglichkeit von Reaktionsmustern, die nicht mehr nur als “fixe“ Reizanworten auftraten.“
Bitte kontaktieren Sie mich für nähere Information: info(at)familienberatung-berlin-mitte.de oder telefonisch unter 030/49082650.
Links mit Informationen zu Prof. Dr. Porges und seiner
Arbeit:
https://hrv-herzratenvariabilität.de/2019/03/eine-kurze-einfuehrung-in-die-polyvagal-theorie/
https://www.youtube.com/watch?v=ec3AUMDjtKQ